Das gibt's im heutigen Update
🍌 Google Nano Banana – DIE neue Bild-KI
🧵 Die Story
Google hat das neue Bild-KI-Tool Nano Banana (hier direkt ausprobieren) vorgestellt. Auf LMArena (einem KI-Toolvergleich) ist es direkt an Position 1 (mit großem Abstand) der Bild-KIs geschossen.
Das Tool ist direkt per Texteingabe jetzt in Gemini verfügbar.
🛠️ Was sind die wichtigsten Neuerungen?
Das neue Modell fokussiert sich unter anderem darauf, die Ähnlichkeit von Personen bei Bildbearbeitungen beizubehalten. Das war bisher ein großes Problem - bearbeitete Bilder sahen oft "fast richtig, aber nicht ganz" aus. Jetzt sehen Personen (und Haustiere!) deutlich “richtiger”, egal welche Änderungen vorgenommen werden.
Weitere wichtige Verbesserungen:
🎎 Kostüm- und Ortswechsel: Personen oder Tiere in neue Szenarien setzen, während ihr Aussehen identisch bleibt - andere Outfits, Berufe oder Zeitepochen, etc.
🫠 Foto-Verschmelzung: Multiple Fotos kombinieren für komplett neue Szenen (z.B. sich selbst und den Hund zusammen auf einem Basketballplatz darstellen).
🎛️ Multi-Turn-Bearbeitung: Schrittweise Bearbeitung möglich - erst Wände streichen, dann Möbel hinzufügen, wobei bereits bearbeitete Teile erhalten bleiben.
🎨 Design-Mix: Stil und Textur von einem Objekt auf ein anderes übertragen (z.B. Blütenmuster auf Regenstiefel oder Schmetterlingsflügel-Design auf ein Kleid).
📊 Wie stark ist Nano Banana im Vergleich?
Nano Banana schlägt Mitbewerber bei Qualität und Konsistenz, arbeitet günstiger und setzt neue Benchmark-Standards beim Ranking. Laut der KI-Vergleichsseite LMArena ist es die derzeit mit Abstand beliebteste Bild-KI auf dem Markt.

Tutorial
🍌 So benutzt du Google Nano Banana erfolgreich
Öffne Google Gemini, Google’s KI-Tool
Wähle “Tools” und dann “Create images”

Lade ein Bild oder mehrere Bilder hoch, die du bearbeiten möchtest.
Prompte in normaler Sprache, was du ändern möchtest.
🤓 Marketing-Anwendungen mit Beispielen
📸 Produktfotografie optimieren
Ausgangssituation: Einfaches Produktfoto vor weißem Hintergrund
Prompt: "Platziere dieses Produkt in einer modernen Küche mit warmem Licht"
Ergebnis: Professioneller Lifestyle-Shot ohne teures Fotoshooting.
Genau diesen Prompt haben wir für unser Beispiel genutzt. Da das Produkt im ersten Versuch noch recht klein war, haben wir danach “Gehe näher ans Produkt heran” gepromptet und unser gewünschtes Ergebnis erzielt.
Und schon hast du dir einen teuren Fotoshoot gespart. 🙂

2. Saisonale Kampagnen erstellen
Ausgangslage: Du hast bereits einen Product Shot, möchtest aber ein Bild für eine saisonale Kampagne erstellen. Kein Problem.
Prompt: "Setze dieses Produkt in eine weihnachtliche Atmosphäre mit Schnee und warmen Lichtern"
Nutzen: Schnelle Anpassung bestehender Produktbilder für verschiedene Jahreszeiten

3. Schnell und einfach A/B-Test Varianten generieren
Erstelle einfach verschiedene Varianten für Social Media Ads, Landing Page Grafiken, etc. Lade einfach dein Produkt hoch und prompte:
Variante A: "Zeige das Produkt in den Händen einer jungen Frau im Café"
Variante B: "Platziere das Produkt auf einem modernen Schreibtisch im Büro"
4. Influencer-Content simulieren
Prompt: "Erstelle ein Bild von einer Person, die dieses Produkt in ihrem Alltag verwendet"
Vorteil: Authentisch wirkende Nutzungsszenarien ohne teure Influencer-Kooperationen
Du kannst auch das Bild einer Person und deines Produkts hochladen und diese zu einem Bild machen.
In unserem Beispiel bin ich selbst der “Influencer”. Der Prompt: “Erstelle ein Bild, in dem diese Person mit diesem Fußball jongliert.”

🚨 Achtung: Achte penibel darauf, dass du dabei keine Persönlichkeitsrechte verletzt. Du solltest niemals Bilder von Personen nutzen, dessen Zustimmung du nicht hast.
5. Multi-Turn Editing für komplexe Szenen
Schritt 1: Leeren Raum hochladen
Schritt 2: "Füge eine moderne Couch hinzu"
Schritt 3: "Platziere unser Produkt auf dem Couchtisch"
Schritt 4: "Verbessere die Beleuchtung für einen professionellen Look"
Einschränkungen beachten
Nach mehreren Bearbeitungsrunden kann die Bildqualität abnehmen
Bei komplexen Änderungen können Details verzerrt werden
Wir haben einige Male versucht deutsche Schrift hinzuzufügen. Das hat mal geklappt und mal nicht. Da gibt es noch Verbesserungspotential.
Komplexe Szenen wirken weiterhin teilweise künstlich und plastisch statt natürlich.
Bei spezifischen Anweisungen wie Größenanpassung (z. B. Rucksäcke, Proportionen) erkennt die KI nicht immer korrekt, was verändert werden soll.
Bilder erhalten zwangsläufig digitale Wasserzeichen, was für manche Einsatzzwecke hinderlich ist.
Kein Ersatz für Profisoftware: Trotz Innovation ersetzt Nano Banana klassische Programme wie Photoshop (noch) nicht: Präzision, Funktionsumfang und manuelle Kontrolle sind teils begrenzt.
🤔 Fazit
Die Qualität von Nano Banana ist wirklich beeindruckend. Uns haben vor allem die Konsistenz von Personen, das schrittweise Editieren und das “Mixen” von verschiedenen Bildern in eines begeistert. Aber noch ist nicht alles rosig. Bekannte KI-Probleme wie z.B. Textnutzung oder der typische “KI-Look” bleiben weiterhin ein Thema.
Wie immer gilt: Übung macht den Meister. Also probier dich einfach mal mit dem Tool aus, um herauszufinden, welche Einsatzmöglichkeiten es für deine Brand oder dein Produkt bietet!
🗞️ Marketing KI News
Alles, was letzte Woche wichtig war für uns Marketer…
🧠 ChatGPT Projects erhalten separaten Speicher
OpenAI hat ChatGPT Projects um eine wichtige neue Funktion erweitert: projektspezifischen Speicher. Bisher beeinflussten sich die Erinnerungen aus verschiedenen Projekten gegenseitig – wenn du beispielsweise in einem Reiseprojekt mitteilst, dass jemand Vegetarier ist, wirkte sich das auf alle anderen Unterhaltungen aus. Jetzt kannst du den Speicher auf "Project-only" umstellen, sodass Erinnerungen nur innerhalb des jeweiligen Projekts gespeichert und abgerufen werden. Das ist besonders für Einsatzgebiete wie Kundenprojekte, Website-Projekte oder Kampagnen spannend für Online Marketer.
→ Mehr dazu im OpenAI Blog
✌️ Perplexity mit 42,5 Millionen Dollar Friedensangebot an Publisher
Perplexity AI hat einen 42,5 Millionen US-Dollar schweren Fonds gestartet, um Publisher für die Nutzung ihrer Inhalte in der KI-gestützten Suche zu bezahlen. Kernelement ist das Abo „Comet Plus“ für 5 US-Dollar monatlich, bei dem 80% der Einnahmen an teilnehmende Medien fließen, sobald deren Inhalte in Suchergebnissen auftauchen, angeklickt werden oder von der KI genutzt werden. Zu den Partnern gehören TIME, Der Spiegel und Fortune. Das Programm soll einen fairen Ausgleich zum bisherigen Verlust von Traffic durch KI-Zusammenfassungen schaffen. Ist das vielleicht ein Zukunftsmodell, um einen fairen Austausch zwischen Contentproduzenten und KI-Unternehmen zu schaffen?
📚 Studie: Deutsche Marketer passen KI-Strategien nach EU AI Act an
Eine SAP Emarsys-Studie zeigt: 48% der deutschen Marketer haben ein Jahr nach Einführung des EU AI Act ihre KI-Strategien grundlegend geändert. 51% entwickelten besseres Verständnis für KI-Ethik, 58% sehen sich als vollständig gesetzeskonform. Jedoch befürchten 48% der Befragten, dass zu starre Regulierung Innovationen hemmen könnte. 50% streben ethischere KI-Nutzung an, während die Branche nach der Balance zwischen Compliance und Flexibilität sucht.
📱 Amazon launcht "Lens Live" - KI-Shopping in Echtzeit
Amazon erweitert sein visuelles Shopping-Tool um eine Live-Funktion: Mit Amazon Lens Live können Nutzer ihre Smartphone-Kamera auf beliebige Gegenstände richten und erhalten sofort passende Produktvorschläge in einem scrollbaren Karussell am unteren Bildschirmrand. Zunächst ist das Tool nur im US-Markt verfügbar, weitere Märkte noch unbestätigt.
😮💨 Google muss Chrome doch nicht verkaufen, ABER
Ein US-Gericht wies die Forderung des Justizministeriums ab, Google zum Verkauf des Chrome-Browsers zu zwingen – die Aktie sprang daraufhin 8% nach oben. Jedoch muss Google nun Suchdaten mit Konkurrenten teilen und darf nicht mehr für exklusive Standard-Platzierungen in Geräten zahlen (2021: 26,3 Milliarden Dollar an Apple, Samsung & Co.). Das Urteil beendet ein fünfjähriges Monopolverfahren nur teilweise – Google wird voraussichtlich Berufung einlegen, während bereits ein zweites Kartellverfahren zu Online-Werbetechnologie läuft.
Perplexity’s Ads-Produkt erreich kaum Interesse bei Werbern
Perplexitys Werbechef Taz Patel verließ nach nur acht Monaten das Unternehmen – ein klares Indiz für die unbefriedigende Monetarisierung. Die Werbebranche zeigt bisher kaum bis gar kein Interesse an "gesponserten Nachfragen" ("sponsored follow-up questions"), die automatisch von der KI generiert und im Chatverlauf angezeigt werden. Laut Business Insider macht Werbung weniger als 0,1% des Gesamtumsatzes aus (bisher wurde dieses Produkt nur in den USA angeboten).
📈 Claude-Mutter verdreifacht seine Bewertung
Der OpenAI-Konkurrent Anthropic hat 13 Milliarden Dollar in einer von Iconiq angeführten Finanzierungsrunde eingesammelt und erreicht damit eine Bewertung von 183 Milliarden Dollar – eine Verdreifachung. Das Geld soll internationale Expansion, Sicherheitsforschung und wachsende Unternehmensnachfrage finanzieren. Anthropic steigerte seinen Jahresumsatz von 1 Milliarde Dollar (Anfang 2025) auf über 5 Milliarden Dollar (August). Zum Vergleich: OpenAI strebt eine Bewertung von 500 Milliarden Dollar an und wäre damit das teuerste private Unternehmen weltweit.
Das war’s für heute. Schreib mir gern, ob dir das Update gefallen hat oder über was du gern in zukünftigen Updates lesen würdest. Und wenn du einen Kollegen oder eine Kollegin kennst, die das auch interessieren könnte, leite die Mail doch einfach weiter! 🙂
Grüße aus Hokkaido, Japan! 🇯🇵🏔️
Alex
