Hey KI-Marketer! 👋

Letzte Woche hat mir ein Kollege seinen Prompt für einen Blog-Artikel gezeigt und mich gefragt, warum der KI-Text so schlecht und generisch ist, obwohl er einen super umfangreichen Prompt benutzt hat.

Der Prompt hatte:

  • Komplette Brand Guidelines (3 Seiten)

  • Zielgruppen-Analyse (2 Seiten)

  • 6 Beispiel-Artikel als Referenz

  • Keyword-Liste mit 47 Begriffen

  • Wettbewerber-Analyse

  • Und dann ganz unten: “Schreib einen Blogpost zum Thema Projektmanagement-Tools”

Das Ergebnis?

  • Generischer Einheitsbrei

  • Keine klare Struktur

  • Kein roter Faden

  • Die wichtigsten Keywords fehlten.

Seine Reaktion: “Die KI ist halt noch nicht so weit.”

Meine Reaktion: “Doch, aber du hast sie in Infos ertränkt.”

Hier ist eine Analogie zu dem, was mein Kollege da gerade gemacht hat:

Du gibst einem neuen Praktikanten am ersten Tag einen 50-seitigen Ordner auf den Tisch. Darin: Firmengeschichte, Organigramm, Kantinen-Speiseplan, Brand Guidelines, drei alte Projektberichte und irgendwo auf Seite 37 der eigentliche Auftrag.

Was passiert? Sie weiß nicht, worauf sie sich fokussieren soll. Sie liest alles mit derselben Aufmerksamkeit oder überfliegt alles und verpasst das Wichtigste.

Genau so geht es der KI mit vielen Megaprompts.

Für das LLM ist Zeile 1 genauso relevant wie Zeile 500. Wenn du nicht klar machst, was Priorität hat, entscheidet das Modell quasi zufällig. Und “zufällig” heißt meistens: durchschnittlich.

🤜 Die Faustregel: Wenn alles wichtig ist, ist nichts wichtig.

⚙️ KI Tool Vorstellung: Jasper AI

Wenn du viel Content produzierst, solltest du dir Jasper angucken! Mit Jasper automatisierst du deine KI-Contenterstellung. Wir das Tool auf Herz und Nieren geprüft.

Praxisbeispiel: SEO-Blogpost schreiben

Schauen wir uns an, wie das konkret aussieht.

So machen es die meisten:

Ein Mega-Prompt mit allem, was irgendwie relevant sein könnte:

“Hier sind meine Brand Guidelines [3 Seiten]. Hier ist meine Zielgruppen-Analyse [2 Seiten]. Hier sind 10 Beispiel-Artikel von mir. Hier sind 5 Artikel von Wettbewerbern. Hier ist meine Keyword-Recherche mit 47 Keywords. Schreib jetzt einen SEO-optimierten Blogpost zum Thema Projektmanagement-Tools für kleine Teams. Er soll informativ aber locker sein, zwischen 1.500 und 2.000 Wörter, mit FAQ-Sektion, Meta-Description und Alt-Texten für Bilder."

Das sind locker 8.000–10.000 Wörter Kontext. Die KI weiß nicht: Sind die Brand Guidelines wichtiger als die Wettbewerber-Artikel? Welche der 47 Keywords sind die wichtigsten? Welcher der 10 Beispiel-Artikel zeigt den gewünschten Stil am besten?

Also macht sie von allem ein bisschen.

So geht's besser:

Aufteilen. Priorisieren. Fokussieren.

Prompt 1, Recherche:

Ich schreibe einen Blogpost zum Thema "Projektmanagement-Tools für kleine Teams". Mein Fokus-Keyword ist "projektmanagement tools kleine teams". Recherchiere: Welche Fragen stellen sich Leser zu diesem Thema? Welche Unterthemen sollte ich abdecken?

Prompt 2, Struktur:

Basierend auf der Recherche: Erstelle eine Gliederung mit H2- und H3-Überschriften. Der Artikel soll 1.500–2.000 Wörter haben. Baue eine FAQ-Sektion mit 5 Fragen ein.

Prompt 3, Schreiben (mit fokussiertem Kontext):

Schreibe jetzt den Artikel nach dieser Gliederung.

Wichtig für den Stil (Priorität 1): Locker und praxisnah, keine Marketing-Floskeln, du-Ansprache.

Wichtig für SEO (Priorität 2): Fokus-Keyword im ersten Absatz und in 2-3 Zwischenüberschriften. Diese drei Sekundär-Keywords einbauen: [X, Y, Z].

Orientiere dich an diesem einen Beispiel-Artikel für die Tonalität: [Auszug]

Der Unterschied: Statt 10.000 Wörter Kontext bekommt die KI vielleicht 500, aber die richtigen 500 mit klarer Gewichtung.

Die drei Prinzipien dahinter

1. Eine Aufgabe pro Prompt

Nicht: “Recherchiere, strukturiere und schreib den Artikel.” Sondern: Drei separate Schritte. Jeder mit vollem Fokus.

Ja, das sind mehr Nachrichten. Aber das Ergebnis ist um Welten besser. Und du kannst nach jedem Schritt korrigieren, bevor es in die falsche Richtung weitergeht.

2. Nur das Relevante, dafür explizit

  • Statt 10 Beispiel-Artikel → 2-3, die den Stil am besten zeigen.

  • Statt 47 Keywords → das Fokus-Keyword und 3-5 Sekundärbegriffe.

  • Statt komplette Brand Guidelines → die 3-4 Regeln, die für diesen Text relevant sind.

Was du weglässt, ist genauso wichtig wie das, was du reinschreibst.

3. Gewichtung selbst übernehmen

Die KI weiß nicht, dass dir der Tonfall wichtiger ist als die exakte Wortanzahl, sie hat keinen “gesunden Menschenverstand”. Also sag es ihr:

“Achte besonders auf X. Y ist nice-to-have, aber nicht kritisch.”

Das klingt vielleicht ein bisschen banal, macht aber einen großen Unterschied in der beim Endergebnis.

Die Merkregel für deinen nächsten Prompt

Bevor du auf Enter drückst, frag dich:

Wenn ich das einem Menschen ohne Kontext geben würde, wüsste er sofort, was wichtig ist?

Wenn die Antwort “nein” ist: Kürzen. Priorisieren. Aufteilen.

Weniger Kontext, mehr Klarheit. Das ist der Unterschied zwischen generischem Output und Ergebnissen, die du tatsächlich verwenden kannst.

Das war’s für heute. Schreib mir gern, ob dir das Update gefallen hat oder über was du gern in zukünftigen Updates lesen würdest. Und wenn du einen Kollegen oder eine Kollegin kennst, die das auch interessieren könnte, leite die Mail doch einfach weiter! 🙂

Grüße aus Kapstadt! 🇿🇦
Alex von den Automatisierern

PS: 👉 Folge uns auf Instagram oder LinkedIn für tägliche News, Tools und Anleitungen aus der KI-Welt

Keep Reading

No posts found