Letzte Woche habe ich mit einem Marketing-Team eines Kunden gesprochen, das seit Monaten versucht, KI "richtig" einzusetzen. Die Bilanz? Frustrierend. Zu komplex, zu zeitaufwendig, zu wenig Ergebnis.

Das Problem: Sie machen die gleichen 3 Fehler, die ich bei 90% aller Marketer sehe, die mit KI starten.

Die gute Nachricht: Diese Fehler kann man vermeiden, wenn man weiß, worauf man achten muss.

Heute zeige ich dir genau das. Und wie du KI so einsetzt, dass es dein Marketing tatsächlich voranbringt, statt nur Zeit zu fressen.

Los geht's!

Das gibt's heute:

⚙️ Hilfreiche KI-Tools für Marketer

Fehler #1: 100% einer Aufgabe zu optimieren ist fast immer utopisch (30% dagegen nicht)

🤔 Warum wird dieser Fehler gemacht?

Wenn Marketer von "KI im Marketing" hören, denken die meisten sofort an Vollautomatisierung.

Ein KI-Agent, komplette Ads Kampagnen erstellt, schaltet und optimiert, komplett ohne menschliches Zutun. Klingt verlockend, funktioniert aber in der Praxis leider nicht.

So machst du es besser

Überlege dir, welche Aufgaben in deinem Arbeitsalltag…

  1. immer wieder aufkommen

  2. zumindest teilweise repetitiv sind

  3. viel Zeit auffressen

Als nächstes brichst du diese Aufgabe in seine Einzelteile herunter. Und jetzt kannst du entscheiden, welche dieser Einzelteile

  • voll automatisiert werden können

  • teilweise automatisiert werden können

  • oder komplett manuell bearbeitet werden sollten.

So erstellst du zwar keine vollautomatische Marketing-Maschine, aber wenn du 30% aller deiner wiederkehrenden Aufgaben automatisieren kannst, ist schon unglaublich viel gewonnen.

✏️ Praxisbeispiel Content-Kreation

So kannst du die Aufgabe zwischen dir und der KI aufteilen:

  • KI recherchiert und erstellt einen ersten Draft (vollautomatisch jede Woche)

  • du passt gemeinsam mit der KI im Gespräch Tonalität und Brand Voice an (je nach Ergebnis)

  • du fügst persönliche Stories und finale Nuancen hinzu (jedes Mal)

Schon hast du kreativen, persönlichen Content erstellt, aber trotzdem einen großen Teil des Arbeitsaufwands gespart.

🎁 2 weitere Beispiele

Social Media Management:

  • du fütterst die KI wöchentlich mit Posting-Input aus der Produktwelt, Popkultur, etc.

  • die KI schedulet Posts basierend auf deinem Input

  • die KI erstellt Caption-Vorschläge

  • du gibst den finalen Creative-Check und postest

Performance Marketing:

  • die KI analysiert Kampagnen-Daten und erstellt Reports

  • schlägt Optimierungen basierend auf Mustern vor

  • du wählst aus den Vorschlägen die besten Optimierungen aus und triffst Budget- und Strategie-Entscheidungen

Fehler #2: Wir springen von Tool zu Tool (statt Tool-Expertise aufzubauen)

🤔 Warum wird dieser Fehler gemacht?

Jeden Monat gibt es ein neues “revolutionäres” KI-Tool, “the new shiny thing”. Und weil alle darüber reden, denkst du: "Das muss ich auch ausprobieren!" Am Ende kennst du 15 Tools oberflächlich, beherrschst aber keins richtig, und die Ergebnisse sind so lala.

So machst du es besser

Pick 2-3 Tools und werde ein absoluter Experte.

Lerne jede Funktion, jeden Anwendungsfall, jede Limitation, die für deinen Job wichtig sind. Das nützt dir so viel mehr als oberflächliches Wissen über 30 verschiedene Tools.

⚠️ Aber: Natürlich kann es vorkommen, dass ein neues Tool wirklich deutlich besser ist als seine Vorgänger. Verschließe nicht deine Augen, aber laufe nicht einfach blind jedem neuen Tool nach, weil es gerade jeder toll findest.

💬 Beispiel LLMs:

Statt ChatGPT, Claude, Gemini und Perplexity gleichzeitig zu nutzen, wählst du ein LLM und lernst Advanced Prompting und Custom Agents. Jedes LLM reagiert anders auf verschiedene Prompting-Arten. Und wenn du eines in- und auswendig kennst, weißt du genau, wie du das richtige Ergebnis rauskitzelst.

Fehler #3: Du fokussierst dich auf Prompts (statt auf Prozesse & Learning)

🤔 Warum wird dieser Fehler gemacht?

Vor allem, weil dir alle Influencer beibringen wollen, wie du “die besten Prompts schreibst” und weil Prompts einfacher Social Media Content sind.

Die meisten Marketer verbringen daher Stunden damit, den "perfekten Prompt" zu schreiben. Dabei ist es viel wichtiger, das große Ganze zu sehen, also die Aufgabe, die du versuchst zu lösen. Um dann den richtigen Lösungsweg zu finden.

  • Wie genau gehe ich die Aufgabe an?

  • Welche Tools sind am sinnvollsten? Reicht ChatGPT oder gibt es ein spezialisiertes Tool?

  • Welche Datenbasis kann ich der KI zur Verfügung stellen?

Wie machst du es besser?

80% Prozess verstehen, 20% bauen. Bevor du auch nur einen Prompt schreibst, analysiere:

  • Wie läuft der Prozess aktuell?

  • Was ist repetitiv?

  • Wo braucht es menschliches Urteilsvermögen?

  • Wo nervt es am meisten? Dann – und nur dann – setzt du KI gezielt ein.

📚 3 Beispiele aus der Praxis:

Social Media Strategie: Statt direkt Content mit KI zu erstellen, analysierst du erst:

  • Welche Posts performen?

  • Welche Formate liebt deine Zielgruppe?

Dann nutzt du KI, um genau diese erfolgreichen Muster zu skalieren.

Customer Support: Statt sofort einen KI-Chatbot zu bauen, der alle Fragen beantworten kann, schaust du dir an: Welche 20% der Anfragen erzeugen 80% des Aufwands? Dann trainierst du KI auf genau diese FAQs – und lässt komplexe Cases weiter beim Team.

Campaign Planning: Statt KI blind Kampagnen-Ideen generieren zu lassen, gibst du ihr Kontext: vergangene Performance-Daten, Zielgruppen-Insights, Budget-Constraints – und lässt sie dann auf dieser Basis strategische Vorschläge machen

Das große Ganze

All diese Fehler haben einen gemeinsamen Nenner: Fehlende Klarheit über das Ziel.

KI ist kein Selbstzweck. Es ist ein Werkzeug, das dein Marketing schneller, datengetriebener und effizienter macht. Aber nur, wenn du es strategisch und sinnvoll einsetzt.

Die Marketer, die mit KI gewinnen, sind nicht die mit den komplexesten Workflows oder den meisten Tools. Es sind die, die klar wissen, wo KI besser Ergebnisse und Zeitersparnis bringt.

Dein nächster Schritt:

Nimm dir heute 15 Minuten. Schreib auf: Was ist ein Marketing-Prozess, der dich nervt? Wo verlierst du am meisten Zeit? Und wie könnte KI dir genau dort helfen – nicht mit Vollautomatisierung, sondern mit der Übernahme von Teilaufgaben?

Die Frage ist nicht mehr: "Soll ich KI im Marketing nutzen?"

Die Frage ist: "Wie schnell finde ich meinen ersten Leverage-Point?"

Viel Erfolg beim Umsetzen!

Das war’s für heute. Schreib mir gern, ob dir das Tutorial gefallen hat oder über was du gern in zukünftigen Updates lesen würdest. Und wenn du einen Kollegen oder eine Kollegin kennst, die das auch interessieren könnte, leite die Mail doch einfach weiter! 🙂 

Grüße aus Kapstadt! 🇿🇦
Alex

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